Hier finden Sie häufige Fragen aus der Beratungspraxis. Unten können Sie gern Ihre eigene Frage einreichen, wenn sie von allgemeinem Interesse ist. Ich ergänze diese FAQ dann gern.
Die Fördermöglichkeiten sind so unübersichtlich – gibt es
irgendwo einen Überblick?
Reicht es, einfach nur die Heizung zu tauschen?
Bei bereits gedämmten Gebäuden kann es sinnvoll sein, eine bestehende fossile Heizung durch einen klimafreundlichen Wärmeerzeuger zu ersetzen, ohne etwas an der Gebäudehülle zu verändern. Ob und wie das möglich ist, hängt stark von den Eigenschaften des Hauses ab: Welche Form hat es, wie gut sind die Fenster und Türen, wie groß sind die Heizflächen und welcher Typ sind sie? Wie groß ist der Warmwasserbedarf, welche Ansprüche haben die Bewohner:innen an Behaglichkeit? Welche neuen Heizungsarten sind überhaupt möglich? Es gibt kaum eindeutige Kriterien, die eine Entscheidung über einen reinen Heizungstausch ermöglichen. Daher empfiehlt sich zumindest eine kostenfreie Erstberatung, in den meisten Fällen auch ein iSFP zur besseren Einschätzung.
Welche Voraussetzungen benötigt eine Wärmepumpe? Brauche ich unbedingt eine Dämmung, neue Fenster oder neue Heizkörper?
Damit eine Wärmepumpe effizient funktioniert, sollte sie nicht zu hohe Temperaturen liefern müssen. Das heißt: Im Heizkreislauf sollten möglichst nicht mehr als 55°C als Vorlauftemperatur nötig sein. In älteren Gebäuden bedeutet das oft: ohne Dämmung müssten neue, viel größere Heizkörper eingebaut werden. Denn nur eine große Heizfläche kann bei geringer Vorlauftemperatur viel Wärme abgeben. Dazu kommt: ein Viertel bis ein Drittel der Wärme in alten Gebäuden kann durch undichte Fenster oder Türen verloren gehen.
Fazit: Es ist eine Abwägung nötig zwischen:
- Leistungsstärkerer Wärmepumpe mit ggf. neuen, größeren Heizflächen
- Schwächerer Wärmepumpe, aber ggf. Dämmung von Außenwänden, Fenstersanierung und möglicherweise Lüftungsanlage
In die Abwägung sollten außer Finanziellem auch die Aspekte Behaglichkeit, Wohnhygiene, Ausfallsicherheit und Energieeffizienz einfließen.
In jedem Fall ist es vorteilhaft, wenn eine elektrische Wärmepumpe mit einer eigenen Photovoltaikanlage kombiniert wird.
Wie groß ist die Gefahr von Schimmelbildung, wenn das Haus durch die Sanierung luftdicht wird?
Das hängt von vielen Faktoren ab. Vereinfacht gesagt erhöht sich die Gefahr aber nur dann, wenn ohne Lüftungskonzept saniert wird und zugleich die Bewohner:innen überwiegend falsch lüften:
- Bessere Luftdichtheit sorgt zwar dafür, dass Luftfeuchtigkeit bei unzureichendem Lüften im Gebäude bleibt.
- Die Luftdichtheit hält allerdings auch Wärme besser im Gebäude – die Innenseiten der Außenwände bleiben wärmer.
- Letzteres gilt vor allem, wenn die Außenwände gut gedämmt werden.
- Werden auch die Eigenschaften der Fenster gut auf die der Wände abgestimmt, dann sind die Fensterscheiben im Winter das kälteste Teil und überschüssige Feuchtigkeit schlägt sich daran nieder. Dort sind die Wassertropfen sichtbar, können abgewischt werden und richten wenig Schaden an.
- Dagegen sammelt sich bei unsanierten Wänden oft Feuchtigkeit an nicht einsehbaren Stellen, etwa an Außenecken oder hinter Möbeln.
In den allermeisten Fällen besteht in gedämmten Gebäuden weniger Gefahr von Schimmelbildung. Trotzdem ist bei umfassender Sanierung ein Lüftungskonzept immer sinnvoll.
Warum wird so viel Wert auf Luftdichtheit gelegt?
Eine luftdichte Schicht soll vor allem verhindern, dass Feuchtigkeit in die Bausubstanz eindringen kann. Gemeint ist Luftfeuchtigkeit von innen, die sich bei normaler Nutzung durch Kochen, Duschen, Wäschetrocknen oder einfach Ausatmen in den Räumen sammelt. Normalerweise lüften wir diese Feuchtigkeit nach außen, zum Beispiel beim Öffnen der Fenster.
Wenn nun eine luftdichte Schicht an Bauteilen der thermischen Hülle fehlt oder wenn die Schicht undicht ist, dann kann Feuchtigkeit an den Fehlstellen in die Konstruktionen eindringen. Meistens ist die Raumluft wärmer als diese Bauteile und enthält mehr Wasserdampf als die Außenluft. An Leckagen kann leicht deshalb Luftfeuchtigkeit aus den Wohnräumen in ein Bauteil eindringen und sich dort niederschlagen. Das sollte nicht nur vermieden werden, weil die Bauteile Schaden nehmen können. Dämmschichten verlieren auch ihre Dämmwirkung, wenn sie innen feucht werden.
Außer dem Schutz der Bausubstanz hat die Luftdichtheit noch folgende Vorteile:
- Es kann weniger verschmutzte Luft unkontrolliert ins Gebäudeinnere kommen.
- Es gibt weniger Wärmeverluste durch Zugluft. Undichte Gebäude können fünf- bis zehnmal undichter sein als ein Neubau. Der Energieverbrauch ist deutlich niedriger – das gilt umgekehrt auch, wenn Luft im Sommer gekühlt wird.
- Das Wohnen ist deutlich behaglicher, wenn es keine zugigen Stellen mehr gibt.
- Es kann weniger Lärm von außen ins Gebäude übertragen werden.
Wie groß ist die zusätzliche Brandgefahr durch Dämmstoffe?
Brandschutz ist in den vergangenen Jahrzehnten immer anspruchsvoller geworden und Dämmstoffe müssen Brandschutznormen erfüllen – ganz im Gegensatz zu Möbeln, Innenwand-Verkleidungen oder Gardinen. Die meisten Dämmstoffe sind heute schwerentflammbar. Wenn sie fachgerecht montiert werden, sind Brände der Dämmung um ein Vielfaches unwahrscheinlicher als Zimmerbrände. Zudem kann der Brandschutz durch eine passende Kombination von Baustoffen erhöht werden. So etwa Holzfasern mit mineralischem Putz. Bei hohen Gebäuden lassen sich auch Brandriegel einsetzen.
Wie lange hält eine übliche Dämmung von Außenwänden?
Laut Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) sind das Alterungsverhalten und der Wartungsaufwand bei Fassaden mit Wärmedämm-Systemen ähnlich zu bewerten wie bei konventionell verputzten Außenwänden.